Mit Prozesswärme Büros heizen

Neue Wärmepumpe macht nachhaltige Energienutzung möglich.

Mathias Winkler, David Sickel und Johannes Just mit der neuen Wärmepumpe am Standort Heuchelheim.

Eine neue Wärmepumpe sorgt jetzt am Standort Heuchelheim für eine nachhaltige Nutzung der Prozesswärme. Bislang wurde die beim Pressen und in den Ofenprozessen der Halle 29 von Schunk Sintermetalltechnik (SST-GI) anfallende Wärmeenergie über eine Rückkühlung mittels Kühltürmen ungenutzt in die Umwelt abgegeben.

Das ist nun Geschichte: Das 25 Grad Celsius warme Wasser aus der Rückkühlung geht jetzt zur neuen Wärmepumpe. Dort wird die Temperatur auf 65 Grad Celsius erhöht und in den lokalen Heizkreislauf eingespeist. Mit der so gewonnenen Energie können wiederum vier Produktionshallen sowie das Bürogebäude von SST-GI beheizt werden.

Dank des guten Wirkungsgrades der Wärmepumpe sind so 600 Kilowatt Wärmeleistung möglich. Zum Vergleich: Eine übliche Hauswärmepumpe kommt auf etwa 10 Kilowatt. Insgesamt kann die Anlage pro Jahr 2.000.000 Kilowattstunden Wärme erzeugen – damit wird die Investition nach viereinhalb Jahren amortisiert sein. Außerdem werden so 210.000 Kubikmeter Erdgas und damit rund 260 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.

Einspeisung ins Wärmenetz geplant

Die Wärmepumpe wurde termingetreu installiert und ist bereits seit Ende Januar im Betrieb. Ziel ist Heizenergie am Standort Heuchelheim zu mehr als 65 Prozent aus unvermeidbarer Abwärme herzustellen. Dies entspricht den zukünftigen gesetzlichen Anforderungen in Deutschland. Vom Konzept her eignet sich der Einsatz von Wärmepumpen für alle Rückkühlsysteme in der Schunk Group.

Am Standort Heuchelheim sollen daher in naher Zukunft zwei weitere Anlagen in Betrieb genommen werden: Wen alle drei geplanten Wärmepumpen laufen, werden sie so viel Heizenergie aus der Prozesswärme ziehen, dass diese anteilig auch über Schunk hinaus in ein öffentliches Wärmenetz eingespeist werden könnte.